Was ist ein NAS-System?
NAS-Systeme (Network Attached Storage) können mit kleinen, kompakten Servern verglichen werden. Sie stellen Usern Festplattenspeicher im Netzwerk zur Verfügung, sodass nicht alle Daten lokal gespeichert werden müssen, sondern auf einem zentralen, großen Festplatten-Speicherplatz. Die Geräte verfügen meist über zwei oder bei High End Geräten auch bis zu 60 oder mehr Festplatten. Alle Geräte besitzen eine CPU und benötigen deshalb RAM-Speicher. Die Leistungsdaten der CPU sind oft im unteren Segment zu finden. So sind bei sehr preiswerten Systemen häufig Pentium, Atom, Annapurna oder Intel I3 CPUs eingebaut. Alle Geräte verfügen immer über einen Netzwerkanschluss. Je nach Leistungsklasse können hier auch ein oder mehrere 10Gbit Netzwerkanschlüsse eingebaut werden. Die großen Anbieter von NAS-System sind QNAP, Synology, ASUStor …

Welche Vorteile hat ein RAM-Upgrade bei einem NAS-System?
Jedes Gerät benötigt RAM-Speicher. Im Vergleich mit den Zugriffsgeschwindigkeiten einer HDD/SSD ist der RAM-Arbeitsspeicher sehr viel schneller. Beim Bootvorgang des Betriebssystems wird häufig bereits ein großer Teil des ab Werk vom Hersteller eingebauten RAM-Speichers benutzt.
Mehr Arbeitsspeicher bedeutet in erster Linie, dass auf dem Gerät mehrere Programme/Applikationen gleichzeitig geladen und ausgeführt werden können. Auch steht mehr Speicherplatz für interne Prozesse und Dienste zur Verfügung. Freier RAM-Speicher kann außerdem bei einem NAS-System als Cache-Speicher für Festplattenzugriffe verwendet werden. Dieser Effekt hat eine situationsabhängige Optimierung der Arbeitsgeschwindigkeit des NAS-Systems zur Folge. Durch einen größeren Arbeitsspeicher in Verbindung mit einer leistungsstarken CPU können Virtualisierungslösungen, Dockersysteme oder komplexe Aufgaben auf einem NAS-System ausgeführt werden.
RAM-Speicher als Cache-Speicher verwenden
Bei NAS-Systemen kann ein größerer Arbeitsspeicher extrem wichtig sein, denn bei allen NAS-Systemen wird der freie Arbeitsspeicher häufig als Cache verwendet. Das Caching spielt vor allem bei der Übertragung von kleinen Datenblöcken eine große Rolle. So werden viele kleine Dateien im Cache-Bereich gesammelt und mit einem Zugriff auf den Festplattencontroller übertragen. Der Festplattencontroller wird hierbei entlastet und das Caching trägt somit dazu bei, die Performance des NAS-Systems deutlich zu verbessern.
Wofür kann man ein NAS-System nutzen?
Für NAS-Systeme gibt es je nach Konfiguration und Aufbau zahlreiche Verwendungszwecke, die über einen reinen Datenspeicher auch hinausgehen. Hier ein paar Beispiele, wie NAS-System sinnvoll genutzt werden können:
NAS als Datenspeicher
NAS-Systeme in der klassischen Variante bieten den Nutzern einen großen Festplatten-Speicherplatz im Netzwerk. Alle angeschlossenen Computer, Smartphone-Apps oder Smart-TVs haben sofort über das Netzwerk Zugriff auf diese Daten. Durch Ordnersysteme und Freigaberegeln können die zur Verfügung gestellten Daten kontrolliert oder eingeschränkt werden.
Das NAS-System dient somit als zentraler Netzwerkspeicher z.B. für Daten, Bilder, Filme und Musik.
NAS als Backup-System
Aber auch für Backups (Datensicherung eines kompletten PCs) sind NAS-Systeme sehr gut geeignet. Zum Beispiel lassen sich sehr einfach und effektiv Backups erstellen, z.B. mithilfe der kostenfreien Software Veeam Agent für Microsoft Windows Systeme. Aber auch Apple Systeme können über Time Machine einfach gesichert werden.
NAS als Docker-System
Bei leistungsstarker CPU und ausreichendem Arbeitsspeicher kann das NAS auch als Docker-Host eingesetzt werden. Mit dem beliebten Open-Source-Tool Docker ist eine besonders Ressourcen sparende Virtualisierungslösung für eine Vielzahl verschiedener Anwendungen möglich.
Mit Docker können z.B. sogenannte Container auf dem NAS erstellt und Anwendungen in virtuellen Umgebungen ausgeführt werden. Docker Systeme verfügen über ein minimalisiertes Betriebssystem und fordern daher weniger Rechenleistung als beispielsweise eine „Virtuelle Maschine“.
NAS für virtuelle Maschinen
Für den Betrieb einer „Virtuellen Maschine“ (VM) sollte das NAS mindestens über 4 GB, besser 8 GB oder mehr Arbeitsspeicher besitzen. Ebenso sollte die CPU mindestens 2 freie CPU-Kerne für die Nutzung einer VM zur Verfügung haben.
Dann kann das NAS mehrere virtuelle Maschinen performant hosten.
NAS für Video-Überwachung
Von den Herstellern werden spezielle NAS-Systeme für die Video-Überwachung angeboten. Diese Geräte besitzen in der Regel die Performance, die notwendig ist, um z.B. mehrere Livestreams gleichzeitig ohne Zeitversatz anschauen zu können. Eine Video-Überwachung ist aber theoretisch mit jedem NAS möglich. Hierzu wird nur eine IP-Kamera benötigt, die den Standard ONVIF unterstützt.
Webcams mit USB können nicht als Kamera verwendet werden. Welche Kamera die Richtige ist, hängt von vielen Faktoren ab. In den Kompatibilitätslisten zeigt der Hersteller, welche Kamera mit welcher NAS getestet wurde.