
Jeder Memory Channel kann mit einem oder mit 2 DIMM Steckplätzen ausgestattet sein. Damit kann eine EPYC 7002 CPU bis zu 16 Arbeitsspeicher direkt adressieren.
Wie die Arbeitsspeicher auf dem Mainboard angeordnet werden, hat erhebliche Auswirkungen auf die Gesamtperformance des Systems.
Wir haben die vier möglichen „Leistungsstufen“ der resultierenden Transferrate auf dem Speicherbus (zwischen RAM und CPU) folgendermaßen eingeteilt, farblich gekennzeichnet und ebenfalls so in der Tabelle mit den RAM Bestückungsbeispielen markiert:Beste Performance (100%) | Jeder Memory Channel wird mit 1 oder 2 Speichern belegt mit identischer Kapazität und Geschwindigkeit |
Gute Performance (95%) | Jeder Memory Channel wird mit 1 oder 2 Speichern belegt mit paarweise identischen Speichern, aber nicht alle Speicher haben die gleiche Kapazität |
Mäßige Performance (50-55%) | Die Hälfte der Memory Channel wird mit 1 Speicher belegt. Ob identische oder unterschiedliche Kapazitäten macht kaum einen Unterschied |
Schlechte Performance (25%) | Nur 1 oder 2 Steckplätze werden genutzt, die meisten DIMM Steckplätze sind leer |
Bestückungsbeispiele für die RAM Bestückung eines Epyc 7002 basierenden Systems:
Am Beispiel eines Mainboards mit 16 DIMM Steckplätzen und einer EPYC 7002 CPU haben wir die verschiedenen Möglichkeiten der RAM Bestückung bis 256GB aufgeführt. Sprechen Sie uns gerne an bei Fragen zur Speicherbestückung Ihres Mainboards.
Anzahl Steckplätze auf dem Board: 16
Anzahl CPU Sockets auf dem Board: 1

Unsere Empfehlung: Jeden Memory Channel bestücken
- Es ist ideal jeden Memory Channel paarweise zu bestücken, aber solange jeder Memory Channel mit mindestens einem Speicher belegt ist, erreichen Sie auch mit der fast ausgeglichenen Bestückung eine gute Performance.
- Es ist vorteilhaft, leere Channels zu belegen, bevor der zweite Slot eines bereits belegten Channels bestückt wird.
- Von AMD wird empfohlen, alle 8 Channel zu belegen.
Beispiel: | |
8 x 16GB: | ideale Bestückung, 100% Speicherbus Transferrate |
4 x 8GB + 4 x 32GB: | fast ideale Bestückung, 95% Speicherbus Transferrate |
Nicht zu empfehlen: nur einzelne Memory Channel belegen
- 4 Dimms bei 8 Channel: ca. 50-55% Transferrate auf dem Speicherbus
- 2 Dimms bei 8 Channel: ca. 25-30% Transferrate auf dem Speicherbus
Beispiel: Transferrate bei identischer RAM Kapazität mit unterschiedlicher DIMM Anzahl für AMD EPYC 7002 Mainboard mit 16 Steckplätzen und einer CPU.

Nicht möglich sind folgende Kombinationen:
- Das Mischen von Speichertechnologien RDIMM, LRDIMM oder 3DS DIMM auf Speichersockeln einer CPU ist nicht möglich.
- Innerhalb eines Channels mit 2 DIMM Steckplätzen können keine x4 und x8 basierenden Speicher und keine 8Gbit und 16Gbit basierende Speicher gemischt werden. Hier muss der Speicher technisch identisch zum vorhandenen Speicher gewählt werden.
Beispiel: | |
Steckplatz A0: 16GB 2Rx8 und Steckplatz A1: 16GB 1Rx8 |
ist nicht möglich |
Steckplatz A0: 16GB 2Rx8 und Steckplatz A1: 16GB 2Rx4 |
ist nicht möglich |
Sprechen Sie uns an, wenn Sie unsicher sind, welche Speicher Sie zu den bereits vorhandenen Speichern bestücken können.
Möglich sind folgende Kombinationen:
- Mainboard mit zwei EPYC 7002 CPUs können pro CPU unterschiedlich mit RDIMM, LRDIMM und 3DS DIMM Module bestückt werden.
- Innerhalb der jeweiligen CPU gilt: Siehe unter „Nicht möglich sind folgende Kombinationen“.
- Innerhalb einer CPU können pro MemoryChannel x4 und x8 basierenden Speicher und 8Gbit und 16Gbit basierende Speicher gemischt werden.
Beispiel: | |
Steckplatz A0: 16GB 2Rx8 und Steckplatz B0: 16GB 1Rx8 |
ist möglich |
Steckplatz A0: 16GB 2Rx8 und Steckplatz B0: 16GB 2Rx4 |
ist möglich |
Sprechen Sie uns an, wenn Sie unsicher sind, welche Speicher Sie zu den bereits vorhandenen Speichern bestücken können.
RAM Interleaving* des RAM beim EPYC 7002:
- Um das Interleaving zu ermöglichen, müssen Speichermodule mit identischen Kapazitäten und identischer Rankanzahl eingesetzt werden.
- Two-way interleaving: jeweils der erste Dimm Steckplatz von z.B. Memory Channel C+D ist mit identischen RAM Speichern bestückt.
- Four-way interleaving: jeweils der erste Dimm Steckplatz von z.B. Memory Channel A+B und C+D ist mit identischen RAM Speichern bestückt.
- Eight-way interleaving: jeweils der erste Dimm Steckplatz von z.B. Memory Channel A+B+C+D+E+F+G+H ist mit identischen RAM Speichern bestückt.
Fazit:
Wenn Sie nicht jeden Memory Channel bestücken:
- sind die Kosten im Moment ggf. geringer
- haben Sie durch die vielen freien Steckplätze später die Möglichkeit weiter aufrüsten zu können
- ergibt sich ein etwas geringerer Stromverbrauch.
Wenn Sie sofort jeden Memory Channel bestücken
- erhalten Sie sofort die optimale und bestmögliche Transferrate auf dem Speicherbus
- Sie können sofort das gesamte System optimal einsetzen